Bevor die Elektronik Einzug in den Spielzimmern der Kinder gehalten hat, waren „normale“ Puppen oder Autos sowie Kuscheltiere beliebt. Heute hast du die Möglichkeit, deinem Kind schon sehr früh elektronisches Spielzeug zu schenken. Es gibt sogar bereits entsprechende Spielsachen für dein Baby. Aber ist das gut oder schlecht? Und ab wann solltest du dein Kind mit so etwas spielen lassen?

Ab welchem Alter ist elektronisches Spielzeug erhältlich?

Kleinere Spielsachen sind schon für Kinder ab 3 Monaten verfügbar. Dabei geht es hauptsächlich darum, dass diese Dinge Geräusche, Töne oder Farben von sich geben. Alles, was piept, spricht oder leuchtet, ist für das Kind spannend. Beliebt sind elektronische Lernbücher, bei denen die Kinder auf beispielsweise auf Tiersymbole drücken können, die daraufhin bellen, miauen, muhen oder Ähnliches.

Mit zunehmendem Alter kann dein Kind Spielzeug bedienen, das es auch bei dir gesehen hat. Es gibt für Zweijährige schon Kameras, Tablets, Handys oder eine kindgerechte Smartwatch. Auch Roboter, CD-Player oder eine Hörspielbox, die dein Kind alle selbst bedienen kann, kannst du ihm jetzt zum Spielen geben.

Wie kann elektronisches Spielzeug Kinder fördern?

Die lustigen bunten, blinkenden und Geräusche machenden Spielzeuge ziehen zunächst das Interesse der Kinder auf sich. Bei deinem Baby kannst du damit den Orientierungsreflex trainieren. Generell fördern diese Spielzeuge das Hören, das Greifen oder Tippen auf die unterschiedlichen Tasten sowie die Konzentration. Im Zusammenspiel mit den Eltern („Wo ist die Katze?“ „Wie macht der Hund?“) können die Kinder ganz einfach etwas lernen. Dies dient besonders der frühkindlichen Entwicklung deines Nachwuchses.

Bei älteren Kindern kannst du schon Lerncomputer einsetzen, die bereits für Kinder ab ungefähr einem Jahr erhältlich sind. Hier soll es nicht mehr darum gehen, dass die Kinder Geräusche erzeugen oder Felder zum Blinken bringen, sondern hier bekommen sie auf spielerische Weise Wissen vermittelt. Beispielsweise lernen sie hier Formen, Buchstaben oder Zahlen kennen. In der nächsten Stufe können diese Kindercomputer schon das Buchstabieren unterstützen oder auch das Zählen und Rechnen. Diese Lerncomputer solltest du ungefähr für Dreijährige verwenden.

Was halten Experten von elektronischem Spielzeug für Kinder?

Experten haben versucht, die Spielsituation von Kleinkindern zu analysieren und haben sie daher mit traditionellen Spielsachen, Büchern sowie elektronischem Spielzeug spielen lassen. Bei allen Gegenständen können die Kinder unterschiedliche Dinge lernen, vor allem den Orientierungsreflex. Aber die Kinder lernen auch, dass sie selbst dafür sorgen können, dass das Spielzeug tut, was sie wollen. Sie steuern, lenken, schalten ein und aus, bestimmen, wann die Musik spielt. Außerdem lernen Sie dabei Neues.

Schwierig und nachteilig ist aber, wie sich in der Studie herausgestellt hat, dass die Sprachentwicklung eher negativ beeinflusst wird. Denn wenn die Kinder mit elektronischem Spielzeug spielen, dann sprechen sie weniger mit den Eltern. Die Kommunikation ist besser und intensiver, wenn sich die Eltern und Kinder gemeinsam traditionellen Spielsachen widmen. Oder gemeinsam bunte Bilderbücher anschauen. Bei Büchern ist auch der Inhalt der Kommunikation zwischen Eltern und Kind viel besser.

Die Expertenempfehlung lautet daher, dass du deinem Kind mindestens zu Beginn traditionelle Spielsachen schenken solltest. Das ist während der Sprachlernphase hilfreicher.

Fazit: Du entscheidest über elektronisches Spielzeug selbst.

Wie du siehst, sind elektronische Spielsachen durchaus wichtig. Sie können sogar dabei helfen, schüchterne Kinder zum Mitspielen zu animieren. Und sie fördern die Motorik, Hören, Sehen und Selbstwirksamkeit. Dazu kommen später auch weitere Lerninhalte wie Buchstaben und Zahlen, Rechnen, Lesen und weitere Informationen.

Leider können aber nur die traditionellen Spiele dabei helfen, dass die Kinder ihre Eltern mit ins Spiel einbeziehen und sich auch zu unterhalten. Gerade für die Sprachentwicklung bei kleinen Kindern ist es wichtig, dass sie sich äußern und nicht nur auf passive Reize reagieren. Dazu kommt beispielsweise beim Kneten oder Malen oder dem Spielen mit Bauklötzen und Puzzles die Förderung von Kreativität und Fantasie.

Daher solltest du als Elternteil dafür sorgen, dass du die Spielsachen bei deinen Kindern sinnvoll einsetzt. Elektronische Spielsachen sind nicht grundsätzlich schlecht, sollten aber nicht dauerhaft und alleine verwendet werden. Eine gute Abwechslung im Spielzimmer sorgt dafür, dass dein Kind verschiedene Fähigkeiten entwickeln kann. Also hilf deinem Kind mit traditionellen Spielsachen und Büchern und ergänze die Spielesammlung erst etwas später durch elektronisches Spielzeug.