Wenn Du Dir als Mama oder Papa immer wieder Gedanken darüber machst, welche Utensilien dein Kind wirklich benötigt und welche eher keinen praktischen Zweck erfüllen oder unterwegs womöglich sogar hinderlich sein können, wirst Du unweigerlich irgendwann über das Thema “Kinderrucksack” stolpern. Wie zweckmäßig ist ein solcher Rucksack in der Praxis eigentlich wirklich und was gibt es in diesem Kontext zu beachten? Das erfährst du in den folgenden Abschnitten.

Für welche Zwecke braucht mein Kind einen Kinderrucksack?

Wie oft ist Deinem Nachwuchs während eines Ausfluges schon aufgefallen, dass irgendein wichtiges Utensil zu Hause vergessen worden ist? Die Bandbreite der vermissten Dinge kann hier recht facettenreich sein. Das geliebte Kuscheltier, ohne das der Mittagsschlaf im Kindergarten unmöglich erscheint, die wichtige Brotbüchse, die Wasserflasche oder wahlweise auch der Wohnungsschlüssel stehen an dieser Stelle exemplarisch für allerlei Sachen, die vergleichsweise häufig vergessen werden.

Ein Kinderrucksack kann hier auf effektive Weise Abhilfe schaffen. Ganz gleich, ob es sich um einen Familienausflug handelt, eine Fahrradtour oder eben den täglichen Gang in die Kita. In jedem Fall bietet ein Kinderrucksack dem Kind und letztlich natürlich auch Dir als Elternteil erhebliche Vorteile. So können beispielsweise die vorgenannten Utensilien übersichtlich in den unterschiedlichen Fächern des Rucksackes sicher untergebracht werden.

Die zeitraubende Sucherei von der Hosen- bzw. Jackentasche bis hin zum Transportkorb am Fahrrad entfällt. Alle wichtigen Accessoires können mit Hilfe eines Rucksackes an ein und demselben Platz verstaut werden. Somit ergeben sich vielerlei Verwendungszwecke, bei denen sich ein Kinderrucksack als besonders praktikabel erweist.

Ab welchem Alter benötigt mein Kind einen Kinderrucksack?

Prinzipiell kann Dein Kind einen Rucksack mitführen, sobald es sicher laufen kann. Natürlich solltest Du allerdings darauf achten, dass die kleinen Beinchen und der Gleichgewichtssinn zunächst noch mit dem eigenen Körpergewicht und der entsprechenden Balance genug zu tun haben, weshalb es keine Notwendigkeit gibt, das Tragen eines Kinderrucksackes zu überstürzen. Letztlich solltest Du stets darauf bedacht sein, Dein Kind nicht mit einem zu großen oder zu schweren Rucksack zu überfordern.

Viele Hersteller bieten daher bereits besondere Modelle an, welche auf die körperlichen Parameter eines Kindes in bestimmtem Alter und die entsprechende Belastungsfähigkeit des kleinen Körpers zugeschnitten sind. Renommierte Anbieter haben daher Varianten für Kinder ab 2 Jahren, ab 3 Jahren usw. im Sortiment. Zumeist bieten die Hersteller derartige Abstufungen in Einjahresschritten bis mindestens zum 6. Lebensjahr an.

Ab 2 Jahren

Beginnend mit dem Krippenalter trägt Dein Kind Frühstück oder Wechselkleidung im Rucksack bis zur Krippe oder eventuell bei einem kleinen Ausflug. Wichtig ist, dass in diesem Alter noch keine schweren Lasten getragen werden sollten. Oft sind die Kinder auch noch nicht motorisch fähig die Schultergurte auf den kleinen Schultern zu behalten.

Ab 3 Jahren

Ab 3 Jahren ist Dein Kind größer und wechselt in den Kindergarten. Somit sollte auch der Rucksack den körperlichen Veränderungen angepasst sein. Nun kann Dein Kind Lasten zwischen sechs und zwölf Liter tragen. Doch wie bei jedem Kind, sollte auch hier die Haltung und körperliche Verfassung berücksichtigt werden. Dafür nutzen auch viele Hersteller durchdachte Gurtsysteme und Polsterungen, die den kleinen Rücken schonen.

Ab 5 Jahren

Das Vorschulalter beginnt ab 5 Jahren. In diesem Alter wird das Aussehen des Rucksacks immer wichtiger. Mit einem möglichen Volumen von zehn bis 18 Liter ist er wahrscheinlich bereits ständiger Begleiter bei Ausflügen und Freizeitaktivitäten. Auch die ersten Bücher, Brotdose und Trinkflasche sollten ihren Platz finden.

Ab 6 Jahren

Schulrucksäcke ab dem 6. Lebensjahr sind fast jeden Tag im Einsatz. Daher sollte besonders auf die Qualität und Passform geachtet werden. Außerdem solltest Du beim Aussehen des Rucksacks auch Dein Kind mit einbeziehen, denn für Kinder steht das wahrscheinlich an wichtigster Stelle. Wichtig ist ebenso, dass alle Schulbücher bei einem maximalen Volumen von 20 Litern untergebracht werden können.

Wie viel Gewicht darf mein Kind im Kinderrucksack tragen?

Insbesondere bei kleinen Kindern ist es unerlässlich, sich stets darüber im Klaren zu sein, dass sich das kleine Skelett samt Muskeln und Sehnen in einem überaus empfindlichen Wachstumsprozess befindet. Fehlbelastungen können insbesondere in dieser wichtigen Phase verheerende Folgen nach sich ziehen. Diesem Umstand solltest Du Dir stets bewusst sein und die Entscheidung hinsichtlich des Kinderrucksackes dementsprechend darauf ausrichten.

Das bedeutet nicht, dass die Nutzung eines solchen Rucksackes nicht empfehlenswert wäre; jedoch macht auch hier, wie so oft, die Dosis das Gift. Das bedeutet in diesem Kontext, dass Du unbedingt darauf achten solltest, deinem Kind nicht zu viel Gewicht zuzumuten. Auch wenn die Werte in aller Regel so individuell sind, wie die Kinder selbst, so hat sich diesbezüglich doch eine gewisse Faustregel als durchaus geeignet erwiesen. Diese nämlich besagt, dass bei Kindergartenkindern der Rucksack nicht schwerer als ein Kilogramm sein sollte, wenn er über einen längeren Zeitraum getragen werden muss; etwa bei einem Ausflug oder einer Wanderung.
Bei Grundschulkindern im Alter von bis zu 8 Jahren darf das Gewicht unter ähnlichen Umständen schon zwei bis drei Kilogramm betragen. Kinder zwischen 9 und 12 Jahren kann indes bereits ein Gewicht von bis zu fünf kg zugemutet werden, während sich Teenager durchaus auch schon sieben Kilogramm Gewicht in den Rucksack packen dürfen. Wieviel Gewicht Dein Kind also in einem Kinderrucksack transportieren darf, hängt in erster Linie von der körperlichen Entwicklung ab, die im Allgemeinen mit steigendem Alter entsprechend voranschreitet.

Fazit: Ab wann ist ein Rucksack für mein Kind geeignet?

Abschließend kann in diesem Kontext festgehalten werden, dass es zur Beantwortung dieser Frage zwar nützliche Orientierungshilfen gibt, letztendlich aber alles vom Entwicklungsstand Deines Kindes abhängt. Schließlich sind die körperlichen Parameter nicht bei jedem Vierjährigen identisch. Abseits aller Zahlen und Werte hat sich eine Regel als allgemeingültig erwiesen – achte stets darauf, Dein Kind nicht zu überfordern!

Das gilt ebenso für die Größe des Kinderrucksackes als auch für das Gewicht. Behalte Dein Kind sehr genau im Auge, wenn Du ihm zum ersten Mal einen Rucksack aufsetzt. Wenn der oder die Kleine alle paar Meter stehen bleibt, um den Kinderrucksack auf dem Rücken oder an den Schultern “nachzujustieren” oder er bzw. sie beim Laufen eine Schonhaltung einnimmt, sind das bereits eindeutige Zeichen dafür, dass die Tasche auf dem Rücken noch zu schwer und/oder zu groß ist. In diesem Fall solltest Du das “Experiment Kinderrucksack” besser um ein paar Monate vertagen. Letztlich nämlich soll dieser für Dein Kind einen praktischen Nutzen haben und nicht zur Belastung werden.