Kinder sind im Straßenverkehr durch viele Einschränkungen besonders gefährdet. Deshalb ist es umso wichtiger ihnen die Regeln im Straßenverkehr früh zu vermitteln, um möglichst viele Gefahrensituationen zu vermeiden oder vorzubeugen.

Warum haben es Kinder im Straßenverkehr so schwer?

Viele Eltern wundern sich oft über das leichtsinnige Verhalten ihrer Sprösslinge im Straßenverkehr. Betrachtet man jedoch einige wichtige Unterschiede zwischen Erwachsenen und Kindern, so wird deutlich, warum Kinder auf dem Schulweg besonders gefährdet sind.

Wahrnehmung und Körpergröße

Erwachsene vergessen oft, dass ihr Verhalten im Straßenverkehr auf jahrelanger Übung beruht, während Kinder sich erst langsam an die auf dem Schulweg drohenden Gefahren gewöhnen müssen. Hinzu kommt, dass auch die Sinnesorgane von Kindern noch nicht völlig entwickelt sind: Das Gehör von Kindern kann aus einem Gemisch von Geräuschen einen mit Gefahr verbundenen Klang noch nicht optimal herausfiltern. Sogar die Fähigkeit zum Erkennen der Richtung, aus welcher ein Geräusch kommt, ist bei einem Kind noch nicht voll ausgereift. Geschehnisse und Geräusche können noch nicht richtig geortet werden, und der Körper reagiert noch nicht optimal darauf.

Doch damit nicht genug: Aufgrund ihrer geringeren Körpergröße fehlt den Kindern der notwendige Überblick – und sie werden selbst leicht übersehen. Mit ihren kürzeren Beinen sind sie außerdem viel langsamer unterwegs.

Motorik

Auch die Motorik von Kindern hat noch nicht ihre volle Leistungsfähigkeit erreicht, und die  Reaktionszeiten können bis zu drei Mal länger sein als die eines Erwachsenen. Vor allem sind Grundschulkinder noch nicht in der Lage, sich auf Ampeln, Zebrastreifen und herannahende Fahrzeuge zu konzentrieren. Manche Kinder können noch nicht einmal zwischen rechts und links unterscheiden. Wer Kinder kennt, der weiß, dass auch der Schulweg genutzt wird, um mit Schulfreunden allerlei Schabernack zu treiben. Welches Kind denkt bei all diesen Ablenkungen schon an die Gefahren, die durch plötzlich herannahende Fahrzeuge drohen!

Erfahrung

Aufgrund ihrer mangelnden Erfahrungen können sie die Geschwindigkeit herannahender Fahrzeuge und die damit verbundenen Gefahren noch nicht richtig einschätzen und haben kein Gefühl dafür, wie viel Zeit sie zum Überqueren einer Straße benötigen. Daher sind Kinder völlig unberechenbare Verkehrsteilnehmer, die man nur durch eine intensive Vorbereitung vor den im Straßenverkehr drohenden Gefahren schützen kann.

Wie vermittle ich meinem Kind die Regeln im Straßenverkehr?

Übe mit Deinem Kind die Straßenverkehrsregeln so früh wie möglich unter realistischen Bedingungen. Bespreche mit Deinem Kind auch ausführlich die einzelnen Gefahrenstellen auf der Straße. Weitere Tipps findest Du auch bei „Sicherer Schulweg: So machst Du Dein Kind fit“.

Die für das richtige Verhalten im Verkehr erforderlichen Verbote und Gebote dürfen nicht hinterfragt werden. Die Verkehrserziehung mag daher auf Dein Kind zunächst eher wie ein abschreckender Drill wirken, doch ohne eine klare Ansage wie zum Beispiel „Stopp“ oder „Vorsicht“ geht es oftmals nicht, denn Sicherheit geht vor.

Begleite Dein Kind bei Straßenübergängen und beobachte heimlich sein Verhalten. Frustriere Dein Kind nicht durch ständiges Ermahnen, mache ihm keine unnötige Angst und motiviere es auch durch gelegentliches Lob. Ein gutes Mittel ist auch ein Rollentausch, in welchem die Kinder ihre Eltern zur Schule bringen und dann selbst auf potenzielle Gefahren hinweisen. Wenn Du als Erwachsener dabei bewusst Fehler machst, wird sich Dein Kind freuen, wenn es Dich darauf aufmerksam machen und Dir die Regeln erklären kann. Dies wiederum steigert seine Motivation, sich richtig im Straßenverkehr zu verhalten. Lass Dein Kind, wenn die Entfernung nicht zu groß ist, möglichst zu Fuß gehen. Das entlastet nicht nur den Verkehr, sondern unterstützt auch die körperliche Ertüchtigung und damit die Gesundheit Deines Kindes.

Unser Tipp: Um die Regeln im Straßenverkehr zu vermittelt, kannst Du auch einen Straßenspielteppich, Verkehrszeichen und Spielzeugautos zur Hilfe nehmen. So kannst Du spielerisch Gefahrensituationen aufbauen, erklären und lösen.
Für unterwegs eignet sich optimal das Kartenspiel Sicher zur Schule von Kosmos.

Fazit

Aufgrund noch zum Teil noch nicht voll ausgereifter körperlicher und kognitiver Fähigkeiten  sind vor allem Grundschulkinder bis zum zehnten Lebensjahr großen Gefahren im Straßenverkehr ausgesetzt, so dass es für alle Eltern schulpflichtiger Kinder bis zu diesem Alter geradezu eine Pflicht darstellt, für deren Sicherheit zu sorgen, sie über die im Straßenverkehr lauernden Gefahren aufzuklären und mit ihnen das richtige Verhalten auf dem Schulweg einzuüben.