Als eine der größten Herausforderungen für jeden Papa und jede Mama erweist sich immer wieder die Fähigkeit, die Kleinen adäquat zu beschäftigen. Oftmals sitzen gestresste Eltern dem Trugschluss auf, die Kinder stundenlang vor den Fernseher zu setzen, hätte irgendetwas mit angemessener Beschäftigung zu tun. Im Zuge kurzzeitiger und gelegentlicher Ablenkung mag dagegen zwar nichts einzuwenden sein; als dauerhafte Lösung eignet sich eine solche Maßnahme jedoch mitnichten. Sehr viel effizienter und vor allem gesünder ist eine Beschäftigung, bei der die Kleinen ihren Bewegungsdrang uneingeschränkt ausleben können, ohne Beschwerden des Nachbarn fürchten zu müssen. Was wäre in diesem Kontext geeigneter als ein Ausflug in die freie Natur?

Warum ist die Natur für Kinder so wichtig?

Einerseits spielen hierbei schon ganz pragmatische Gründe eine Schlüsselrolle. In beengten Zimmern, in denen es auf dem Fußboden vor Legosteinen und Puppen nur so wimmelt, fällt es vielen Kindern schwer, ihren Drang nach Bewegung zu befriedigen. Beim Spielen im Wald, auf einer Wiese oder dergleichen sind den Kleinen in diesem Zusammenhang kaum räumliche Grenzen gesetzt, weshalb sich die Kids nach Herzenslust austoben können.

Ein weiterer Grund ist die Herausforderung. Eine der Kernelemente in der kindlichen Entwicklung, welche zu mehr Selbstbewusstsein führt, ist das Erfolgserlebnis. Kinder möchten ihre eigenen Grenzen testen, sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen. In den eigenen vier Wänden gibt es in aller Regel diesbezüglich nichts mehr zu erreichen. Der Hocker ist so hoch wie er schon immer war und wird vermutlich auch morgen, übermorgen und nächste Woche nicht gewachsen sein. Ähnliches gilt auch für alles andere im heimischen Kinderzimmer, was bereits erklommen, hochgehoben oder übersprungen worden ist. In der freien Natur hingegen sehen sich die Kinder immer wieder vor neue Aufgaben gestellt. Kaum haben die ambitionierten Kletterer einen umgestürzten Baum überwunden, wartet auch schon das nächste, noch höhere Exemplar.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Verständnis von Natur und ihren Prozessen im Allgemeinen. So anschaulich beispielsweise ein Ameisenhaufen in einem Lehrbuch auch erklärt sein mag; nichts ist für ein wissbegieriges Kind spannender und verständlicher als ein Ameisenvolk 15 Minuten aus nächster Nähe zu betrachten. Der Bezug zur Natur, jenseits alltäglicher Einflüsse wie Straßenlärm oder klingelnde Telefone von Mama und Papa, trägt einen wesentlichen Teil dazu bei, daß die Kleinsten schon in jungen Jahren ein gewisses Verständnis für die Natur und deren Verletzlichkeit entwickeln und alle Prozesse, die damit zusammenhängen, respektieren lernen.

Wie motiviere ich Kinder für die Natur?

Oftmals fällt es vielen Eltern schwer, den Nachwuchs für einen Ausflug in die Natur zu animieren. Zu bequem und kuschelig ists auf dem heimischen Sofa. Insbesondere, wenn gerade die Lieblingsserie im TV läuft. Bestimmt hast auch Du schon die Erfahrung gemacht, dass die Kinder sich durchaus am Herumtollen in der Natur erfreuen, wenn Du sie erst einmal zu diesem Ausflug überreden konntest. Aber wie schaffst Du das?

Das Kernargument, mit welchem Du Deine Kleinen in die freie Natur locken kannst, ist die Andersartigkeit. Konkret bedeutet dieser Punkt, dass Du ihnen etwas bieten musst, was sie zuhause nicht erleben bzw. sehen können. So kannst Du ihnen beispielsweise den Ausflug mit der Sichtung eines besonderen Tieres schmackhaft machen, welches die Kids nicht jeden Tag zu Gesicht bekommen. Im Wald bieten sich dahingehend einige Arten an. “Vielleicht sehen wir ja sogar ein Reh/eine Eule/einen Salamander.” Spätestens wenn du deinen Kindern die Begegnung mit einem Eichhörnchen in Aussicht stellst, ist es um sie geschehen und sie werden plötzlich im Handumdrehen fertig angezogen im Flur stehen und Dich fragen, wo Du bleibst.

Was Du auch immer als Maßnahme zur Motivation wählst; der Schlüssel ist, die Neugier der Kleinsten zu wecken. So kannst Du beispielsweise auch eine Becherlupe auf den Ausflug mitnehmen und Dein Kind fragen, ob es mal eine Ameise, einen Käfer oder was auch immer in den Becher passt, ganz in Ruhe aus nächster Nähe beobachten möchte. Noch dazu mit einer Lupe. Alternativ kannst Du mit Deinem Kind auch bestimmte Mitbringsel einsammeln, um diese nachher zuhause mit einem Mikroskop zu untersuchen. Für das Kind eine überaus spannende und interessante Aufgabe. Kurzum, nutze den Bewegungstrieb und die Neugier, um die Kids für einen solchen Ausflug zu begeistern.

Fazit: Sorge bei Kindern für Abwechslung und Spaß in der Natur.

Wenn Du Deine Kinder zu einem Trip in die freie Natur animieren möchtest, ist es unerlässlich, dafür zu sorgen, dass die Kleinen diese Tour nicht als langweiliges Pflichtprogramm empfinden, welches es “abzuarbeiten” gilt, weil Mama oder Papa das so sagen. Viel effektiver und auch zielführender sind Bemühungen, die Kinder dafür zu begeistern. Schließlich ist weder Dir noch den Kleinen damit geholfen, wenn sie widerwillig mit Dir gemeinsam eine Route ablaufen. Nur wenn Du es schaffst, die Kids dafür zu begeistern, indem Du ihre Neugier und ihren Bewegungsdrang nutzt, wird sich der Nachwuchs auch auf diesen Ausflug in die Natur mit all ihren Facetten einlassen und es wird Dir am Ende sogar schwerfallen, sie zum Heimweg zu motivieren.