Ab wann beherrschen Kinder die Feinmotorik und was kannst Du tun, um Deinem Kind dabei zu helfen, diese Feinmotorik zu fördern? Wir geben Dir in diesem Artikel ein paar Tipps und Spielideen und erklären Dir auch gleich, welche Entwicklungsstufen es dabei gibt und warum es so wichtig ist, die Feinmotorik zu fördern.

Ab welchem Alter beginnt die Entwicklung der Feinmotorik?

Genaugenommen können schon die Neugeborenen natürlich schon eine Faust machen oder Gegenstände festhalten, aber es kann damit noch nicht gezielt etwas anfangen. Ungefähr ab einem Alter von 3 Monaten kann das Baby jedoch nach einem Gegenstand greifen und ihn dann in den Mund nehmen.

Im nächsten Entwicklungsschritt, ungefähr bis zum 7. Monat, kann Dein Kind dann schon Gegenstände in die Hand nehmen und ihn durch einen Wechsel in die andere Hand oder ein Schütteln untersuchen. Bis zum 12. Lebensmonat arbeitet das Kind dann eher an seiner Grobmotorik wie Krabbeln, Stehen oder Gehen und Sitzen. Jetzt kann es auch den sogenannten Pinzettengriff durchführen und Gegenstände absichtlich zwischen Daumen und Zeigefinger festhalten.

Jedes Kind entwickelt sich in individuellen Schritten, doch grob gesagt sind bis zur Vollendung des 4. Lebensjahres die meisten feinmotorischen Fähigkeiten schon ausgebildet. Schwierige Dinge wie Schuhe binden klappen aber auch dann vielleicht noch nicht ganz perfekt.

Warum ist es wichtig, die Feinmotorik zu fördern?

Du tust Deinem Kind einen großen Gefallen, wenn Du es dabei unterstützt, seine Feinmotorik zu trainieren, denn die braucht es spätestens bei der Einschulung. In der Schule ist es wichtig, dass die Kinder feinmotorisch ausreichend geübt sind, um ordentlich Schreiben, Zeichnen oder Basteln zu können.

Auch für den Musikunterricht, wenn es ein Instrument spielen soll, sind eine gute Feinmotorik sowie eine gute Koordination wichtig. Hinzu kommt das Umziehen für den Sportunterricht. Ein Kind, das sich noch nicht alleine umziehen oder die Schuhe binden kann, bekommt hier Probleme oder wird von den anderen verspottet.

Die Koordination der Gesten und Mimik sind aber auch beim Sprachenlernen und in anderen Bereichen wichtig. Denn nur die altersgemäß richtige Entwicklung hilft dem Kind dabei, ein positives Selbstbild zu entwickeln und sich nicht von den anderen, die schon weiter sind, ausgegrenzt zu fühlen.

Wie kann ich die Feinmotorik meines Kindes fördern?

Es gibt sehr viele Möglichkeiten, wie Du mithilfe von verschiedenen Übungen, Spielen oder einfach durch Basteln die Feinmotorik Deiner Kinder fördern kannst. Dabei gibt es für jede Altersgruppe spezifische Ideen. Wir stellen Dir einige davon vor, die für 1- bis 4-jährige geeignet sind.

Tipps für Einjährige

Ganz wichtig bei den Kleinen ist, dass sie sich nicht verletzen oder etwas verschlucken können. Also solltest Du noch keine winzigen Spielzeuge oder komplizierte Bastelarbeiten planen, aber Du kannst mit ihnen schon Papierflieger falten oder sie mit Holzklötzen Türme bauen lassen.

Ganz beliebt in diesem Alter ist Motorik-Spielzeug wie das Steckspiel aus Holz von Simba. Bei diesem werden quadratische oder rechteckige Blöcke und Dreiecke in die dafür vorgesehenen Öffnungen einer Kiste gesteckt.

Ideal ist auch das Spiel mit bunter Knetmasse. Hier gibt es sogar Varianten, die Du selbst herstellen kannst, wenn Du das möchtest.

Tipps für Zweijährige

Zweijährige können schon besser greifen und malen sehr gern. Du kannst ihnen eine Freude machen, wenn Du sie mit Buntstiften oder Wasser- und Fingerfarben malen lässt. Achte dabei auf ungefährliche und wasserlösliche Farben, die leicht wieder aus Textilien entfernt werden können, wie die Fingerfarbe von Mucki.

Kinder in dieser Altersstufe kannst Du auch schon gut zum Basteln animieren, beispielsweise Ostereier oder Weihnachtssterne bemalen. Das mit dem Ausschneiden der Sterne solltest sicherheitshalber noch Du übernehmen.

Zudem kannst Du Deinem Kind aus einem bunten Bilderbuch vorlesen und das Kind dann die Seiten umblättern lassen. Das fördert die Konzentration und das Greifen gleichermaßen.

Tipps für Dreijährige

Die Feinmotorik ist bei Dreijährigen noch besser, sodass sie auch mit anderem Spielzeug spielen können als jüngere Kinder. Du erkennst auch, dass sie Gegenstände und Buntstifte anders halten und greifen und beim Spielen und Basteln koordinierter vorgehen. Dennoch sollten die Spiel- und Bastelsachen nicht zu klein sein, um ein Verschlucken zu vermeiden.

In diesem Alter kannst Du sie am besten fördern, wenn du Bauklötze, Stecktafeln oder Puzzlespiele anbietest. Sie können aber auch schon Strecken für Miniautos bauen oder Mädchen können Puppenkleider mit Druckknöpfen oder Reißverschlüssen für Ihre Lieblingspuppen verwenden.

Tipps für Vierjährige

Bei einem vierjährigen Kind ist die Feinmotorik schon fast vollständig ausgebildet. Zu den förderlichen Übungen gehört jetzt beispielsweise das Binden der Schuhe. Auch Malen und Basteln sollten noch auf dem Plan stellen, allerdings können die Kinder nun mit einer Kinderschere auch selbst Dinge ausschneiden. Jetzt kannst Du außerdem neue Spielideen hinzufügen, indem Du einfache Brett- oder Kartenspiele mit den Kindern spielst. Dazu gehört zum Beispiel das Brettspiel Spielhaus von Ravensburger oder Mau Mau von ASS Altenburger.