Die heranwachsende Generation lebt digital. Das lässt sich nicht mehr leugnen. Überall begegnen bereits Säuglingen Smartphones, Tablets und Co. Da ist also klar, dass Computerspiele für Kinder immer mehr im Kommen sind. Schließlich vermittelt das auf spielerische Weise eine gewisse Medienkompetenz, die mittlerweile unersetzlich ist. Doch wenn du selbst Mama oder Papa eines Kindes bist, stellst du dir wahrscheinlich die ein oder andere Frage: Ab welchem Alter sollst du an das Thema heranführen? Oder auch: Wie kannst du den Überblick behalten? Lies hier weiter für Antworten auf genau diese und weitere Fragen!

Vor- und Nachteile von Computerspielen für Kinder

Sind wir mal ehrlich: Computerspiele für Kinder haben oftmals einen eher negativen Ruf. Besonders Ego-Shootern stehen im Verruf einen schlechten Einfluss auf die Jüngsten unter uns zu haben. Doch tatsächlich haben Wissenschaftler das Gegenteil herausgefunden. Denn gerade diese “Schieß-Spiele” fördern laut Neurowissenschaftlern die räumliche Orientierung, Aufmerksamkeit und die Wahrnehmung. Auch das strategische Denken und Teambewusstsein kann von solchen Games profitieren.

Oftmals wird angeführt, dass zu viel Zeit vor dem Computer süchtig machen kann. Das ist natürlich ein Punkt, den wir nicht abstreiten können und auch nicht wollen. Wie so oft macht die Dosis das Gift. Wird in Maßen und an das Alter angepasst gespielt, können gerade Multiplayer so einige Pluspunkte mitbringen: Einerseits stärken sie die Sozial- und Kommunikationskompetenzen, andererseits fördern sie häufig auch die Englischkenntnisse. Schließlich zocken hier weltweit junge Menschen miteinander.

Ab welchem Alter lohnen sich Computerspiele für Kinder?

Heutzutage kommen wir um die flimmernden Bildschirme nicht mehr herum. Fast jeder überbrückt eine kleine Wartezeit mit dem Scrollen auf dem Smartphone, checkt die Nachrichten auf dem Computer oder schaltet bei einem Videospiel auf der Konsole oder dem Tablet ab. Und das sehen unsere Kinder und wollen uns ab einem gewissen Alter auch nachahmen. Schließlich sind wir ihr lebendes Vorbild.

Ab wann ist es also unbedenklich, Computerspiele Kindern vorzustellen? Während wir dir dafür gleich eine erste Antwort geben, wollen wir einmal betonen, dass du dein Kind am besten kennst. Wir können nur allgemeine Tipps geben, die du dann individuell anpassen kannst.

Die ganz Kleinen (0-3 Jahre)

Kinder wachsen mittlerweile komplett digital auf und Touchscreens sind dementsprechend nicht mehr wegzudenken. Doch gerade Computer, Smartphone oder auch eine Konsole sind in diesem Alter noch nicht zu empfehlen. Schließlich macht das Gehirn gerade in den ersten drei Jahren tagtäglich enorme Fortschritte. So hat es allein schon mit den ganzen anderen Eindrücken, die im Alltag auf sie einprasseln, genug zu tun. Tatsächlich werden diese in diesen Jahren in doppelter Geschwindigkeit verarbeitet. Da arbeitet das Gehirn teilweise so stark, dass es die Hälfte des Kalorienbedarfs beansprucht.

Deshalb ist gerade in dieser Zeit eher von der Thematik Computerspiele für Kinder abzuraten. Diese überfordern meist und können gar nicht so schnell verarbeitet werden, wie es nötig wäre. Ein weiterer Grund, den wir noch nennen möchten, befasst sich mit der räumlichen Wahrnehmung. Diese entwickelt sich nämlich ab dem Beginn des 2. Lebensjahres. Das Gehirn ist also noch gar nicht dafür ausgerichtet, zweidimensionale Dinge auf einem Tablet oder Ähnlichem wirklich zu erkennen. Aus diesem Grund raten Wissenschaftler, dass du dich in diesen Jahren vor allem darauf konzentrieren solltest, dass dein Kind oft im direkten Austausch mit Gleichaltrigen und Erwachsenen steht.

Trotzdem gibt es ein paar Möglichkeiten, die für die Jüngsten unter uns spielerisch in das Thema der digitalen Medien einführt. Denn bereits die Zwei- und Dreijährigen können mit Lernsystemen, wie dem Tiptoi von Ravensburger, schon interaktiv die Welt entdecken. Bei diesem Beispiel nutzen sie einen Stift, der Musik oder Geschichten abspielt. Hier wird sogar die Auge-Hand-Koordination gefördert. Diese wird auch bei Ausmalspielen auf einem großen Touchpad unterstützt. Solche kennst du vielleicht aus Wartesälen oder Kinderspielecken. Dort können die Kleinen mit ein, zwei Berührungen vorgefertigte Bilder mit Farbe ausfüllen.

Erste Schritte in die digitale Welt (3-6 Jahre)

Wenn die ersten wichtigen Entwicklungsstufen wie das Sprechen- und Laufenlernen abgeschlossen ist, kann das Gehirn, ungefähr ab drei Jahren schon deutlich mehr aufnehmen. Denn ab diesem Alter erkennen die Kinder bereits Zusammenhänge von Ursache und Wirkung. Ab vier Jahren läuft das Gedächtnis dann auf Hochtouren. Hier versteht es nun Mengen- und Zeitbegriffe, die spielerisch in kleinen Computerspielen für Kinder verarbeitet werden können. So gibt es beispielsweise verschiedene Suchspiele, sogenannte Point-and-Click Spiele, bei denen dein Kind z.B. das Zuordnen lernt.

Ab dem fünften Lebensjahr kommen die Kleinen langsam in das Vorschulalter. Sie verstehen immer mehr, dass es für Probleme auch selbst erdachte Lösungen gibt. Außerdem entwickeln sich wahrscheinlich jetzt das Bedürfnis, etwas zu erlernen und somit etwas leisten zu können. Deshalb rückt ab diesem Alter langsam das Thema Lernspiel in den Mittelpunkt. Hierbei können Kids spielerisch Lesen und Schreiben üben und das abseits der Schule. Sogar erste mathematische Aufgaben lassen sich mit solchen Spielen lösen. Dafür gibt es sogar dedizierte Kindercomputer in unserem Online-Shop.

Trotz dieser vielen Vorteile möchten wir dich kurz darauf hinweisen, dass gerade am Anfang die Spielzeit etwas limitiert werden sollte. Beginne beispielsweise mit 20 Minuten am Tag, bei denen du auch daneben sitzt und für eventuelle Fragen immer gleich zur Stelle sein kannst. Das hat ebenso den Vorteil, dass du den Überblick über das Geschehen behalten kannst und ihr gemeinsam Zeit verbringt.

Computerspiele für Kinder in der Grundschule (7-10 Jahre)

Spätestens in der Grundschule, also ab sechs bzw. sieben Jahren, wird die Medienkompetenz immer wichtiger. Schließlich haben die meisten Kids in diesem Alter ein Handy, um in Notfällen die Eltern anzurufen oder mit den Freunden in Kontakt zu sein. Da ist es nur logisch, dass Computerspiele für Kinder immer wichtiger werden als Freizeitbeschäftigung.

Allgemein empfiehlt die USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) in Zusammenarbeit mit der Stiftung Digitale Spielkultur eine Zeit zwischen 45 und 60 Minuten für die unter 10-Jährigen. So ist es für deine Kleinen ebenso möglich, sich intensiver mit der Thematik des Spiels zu beschäftigen. Dabei empfehlen wir dir jedoch weiterhin, immer in der Nähe zu bleiben, um für Fragen bereitzustehen.

Unabhängiges Spielen ab 11 Jahren

Auch hier gibt es verschiedene Ansichten, ob bereits ab 11 Jahren ein flexibles und längeres Spielen am Bildschirm empfohlen werden sollte. Klar ist jedoch, dass mit Zunahme des Alters die Computerspiele für Kinder immer aufwendiger und zeitintensiver werden. Außerdem rückt der kooperative Faktor immer mehr in den Mittelpunkt, sodass dein Kind auch über solche Spiele mit seinen Freunden nach der Schule kommunizieren kann. Nach wie vor gilt aber, dass du am besten immer ein Auge auf die einzelnen Spiele haben solltest. Denn nur so kannst du auch Einschränkungen treffen, falls der Inhalt unpassend für das Alter ist.

Außerdem sollten die immer längeren Schulzeiten nicht vernachlässigt werden. Setze am besten einen gewissen Rahmen, damit genügend Zeit für Hausaufgaben, Lernen und einen ausreichenden Schlaf übrigbleibt. Demnach empfiehlt beispielsweise die Stiftung Digitale Spielekultur in Zusammenarbeit mit der USK 90 bis 120 Minuten für Kinder ab 12 Jahren.

Spätestens ab 14 Jahren werden Jugendliche immer autonomer. Da kann die Zeit flexibel eingeteilt werden. Im Schnitt sind täglich 2 Stunden weiterhin ein sinnvoller Rahmen. Das gilt vor allem für eine Schulwoche. In den Ferien oder am Wochenende könnt ihr da natürlich auch größere Zeitfenster ausmachen. Ein kleiner Tipp: Zeit zum Zocken ist immer ein guter Ansporn, um Hausaufgaben zu machen oder damit das Kinderzimmer endlich mal wieder aufgeräumt wird.

Wie kannst du den Überblick behalten?

Wir haben es bereits angedeutet, aber das A und O bei diesem Thema bleibt, dass du ein gewisses Interesse für die Entwicklung und die Hobbys deines Kindes mitbringst. Ideal ist es natürlich, wenn ihr die Spiele gemeinsam erkundet. Doch wir wissen auch, dass das nicht immer möglich ist. In diesem Fall ist es besonders wichtig, dass du dich vorher eingehend mit den Titeln befasst.

Du weißt schließlich am besten, wie der Entwicklungsstand deines Kindes aussieht, wovor es sich gegebenenfalls gruseln könnte und wie gut es weiß, Realität von der virtuellen Welt zu trennen. Zudem können auch einige spielinterne Funktionen entscheidend sein, ob dieses für deine Kleinen geeignet ist. Darunter:

    • Gibt es eine Möglichkeit bei dem Spiel eine sogenannte Kindersicherung einzustellen?
  • Können eventuelle Kostenfallen auftauchen?
  • Welche Alterseinschätzung weist das Spiel auf?

Apropos Alter: Einen guten ersten Überblick, welcher Titel für welche Gruppe geeignet ist, gibt die sogenannte USK-Einschätzung. Hier handelt es sich um die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle. Unabhängige Tester legen hier fest, ob die Games ab 0, 6, 12, 16 und 18 Jahre zu empfehlen sind. Unabhängig davon solltest du dich vorher jedoch auch über den Inhalt des jeweiligen Videospiels belesen.

Fazit: Was können Computerspiele für Kinder?

Jetzt haben wir dir einen groben Überblick über die Thematik Computerspiele für Kinder gegeben. Dabei ist klar geworden, dass wir mittlerweile im digitalen Zeitalter angekommen sind und der Bildschirm auch im Alltag unserer Kleinen nicht wegzudenken ist. Das bedeutet, dass wir unsere Kinder zum einen darauf vorbereiten müssen, zum anderen aber auch abseits von den Bildschirmen eine gewisse Zeit geben, sich entwickeln zu können.

Doch wenn sie etwas älter geworden sind, kann das Zocken doch einige Vorteile bringen. So können auf spielerische Art wirklich wichtige Dinge wie Kommunikation, Motorik, Aufmerksamkeit oder sogar strategisches Denken vermittelt werden. Noch dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, Themen aus der Schule an die Kinder heranzutragen. Doch trotzdem gilt: Du als Elternteil hast auch hier die Verantwortung über den Konsum und die Inhalte der Spiele.

Weiterführende Links

www.bmvi.de/…/elternratgeber-computerspiele.pdf?__blob=publicationFile
www.lunamag.de/…/computerspiele-fuer-kinder-was-wieviel-und-ab-welchem-alter/
www.schau-hin.info/…/goldene-regeln-fuer-kinder-von-3-bis-6-jahren-games-und-onlinespiele
www.kindergesundheit-info.de/…/geistige-entwicklung/
www.news4teachers.de/…/das-spielen-von-ego-shootern-wirkt-sich-positiv-auf-unsere-aufmerksamkeit-aus-interview-mit-wissenschaftlerin-daphne-bavlier/
www.vaterland.li/…/Pro-und-kontra-Computerspiele-eine-heisse-Diskus;art502,83068