Die einen sind Wasserratten, die anderen wollen nicht mal den großen Zeh ins Wasser stecken: Das Thema Baden hat ein breites Spektrum. Meist prägt sich aber die Vorliebe (oder Abneigung) für das Kühle Nass bereit in ganz frühen Momenten. Damit sich hier ein gutes Verhältnis entwickeln kann, gilt es darum beim Babys Baden einiges zu beachten. Wir verraten dir, ab wann der feuchtfröhliche Spaß losgehen darf, wie du dein Neugeborenes richtig badest und was bei einem etwas älteren Baby alles in der Wanne schon möglich ist. Lies hier weiter!

Warum überhaupt Babys baden?

Wenn wir Erwachsene ins heiße Wasser steigen, dann zum einen zur Reinigung, zum anderen hingegen zum Entspannen. Die Wärme dringt tief in die Glieder ein und regt unsere Muskeln an, einen Moment den Stress des Alltags zu vergessen und sich zu relaxen. Wie aber wirkt ein warmes Bad auf Neugeborene und Babys?

Tatsächlich ist auch hier meist ein positiver Eindruck zu beobachten. Nach anfänglicher Unsicherheit fühlen sich die meisten Babys sichtlich wohl im warmen Wasser, wahrscheinlich, weil es sie an den Mutterleib erinnert. Somit tritt hier ebenfalls die Entspannung als wichtiger Vorteil in Erscheinung. Aber auch die Reinigung ist ein zentraler Zweck des Badens. Am Anfang sind es am ehesten Milchreste, Fusseln, vielleicht auch Schweiß und Überbleibsel von Salben, die entfernt werden müssen. Später, wenn das Kind dann robbt und krabbelt, wird es aber viele weitere Gründe für ein schönes Bad geben.

Im Übrigen ist das Babys Baden auch eine gute Übung. Zum einen können die Kindchen ihre Bewegungen und Muskeln im Wasser trainieren und koordinieren. Zum anderen sammeln sie auch Erfahrungen mit dem Baden und bauen Ängste ab. Zudem soll das warme Wasser einen positiven Aspekt auf Probleme wie Blähungen oder Bauchschmerzen haben, unter denen die Kleinen leider allzu häufig leiden. Somit spricht einiges für ein schönes Bad.

In einem cremefarbenen Eimer sitz ein kleines Baby zum Baden

Foto: © 1095178, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Ab wann kannst du dein Baby baden?

Das Wichtigste zuerst: Du brauchst dich nicht hetzen. Dein Baby ist nicht schmutzig und muss darum auch nicht sofort gewaschen werden. Die grundsätzliche Reinigung (z.B. um die Käseschmiere nach der Geburt zu entfernen) kann mit einem Waschlappen erfolgen. Beim Windeln wird das Baby auch regelmäßig gesäubert. Somit besteht zunächst kein dringender Bedarf.

Im Gegenteil: In den ersten Tagen ist es sogar besser, das Neugeborene noch nicht zu baden. Der pH-Wert der Haut sollte sich erst in Ruhe an die neue Umgebung gewöhnen können. Ein gutes Indiz dafür, dass man vielleicht ans erste Baden denken könnte, ist der Nabel. Ist dieser vollständig abgefallen und gut verheilt, darf das Baby ins Wasser. Vorher bestünde sonst eine zu große Infektionsgefahr.

Welcher ist der perfekt Zeitpunkt?

Ist dann also der Moment gekommen, an dem dein Baby gesund und munter genug ist, sollte es für diese erste neue Erfahrung definitiv gut gelaunt sein. Das bedeutet bei Neugeborenen vor allem: satt und wach. Allerdings ist unmittelbar nach dem Stillen zu früh – mit vollem Magen soll man ja bekanntlich nicht schwimmen gehen. Warte also nach der Mahlzeit am besten das Bäuerchen ab.

Da das warme Wasser im Idealfall entspannt, werden Babys auch häufig müde davon. Wähle also auch ein Zeitfenster, in dem ohnehin bald wieder Schlafen anstehen würde, etwa der spätere Nachmittag oder am Abend. So kann sich auch Schritt für Schritt eine erste Tagesroutine einstellen.

Übrigens: Ein tägliches Baden deines Babys ist viel zu viel! 1-2x pro Woche sind absolut ausreichend. Ein häufigeres Bad würde den natürlichen Schutzmantel der Haut zerstören. Zudem sollte ein Besuch in der Wanne auch immer nur etwa 5-10 Minuten dauern. Sitzt dein Baby länger im Wasser, droht es sonst auszukühlen, denn die Temperatur des Wassers sinkt rasch und ein Nachlaufen-Lassen von heißem Wasser hätte ein zu hohes Risiko, dass es sich doch verbrüht.

Wann solltest du dein Baby nicht baden?

So wie es den richtigen Zeitpunkt zum Planschen gibt, gibt es auch den falschen. Hat dein Baby beispielsweise gerade ordentlich Fieber? Vielleicht durchleidet es einen Infekt oder kriegt Zähne? In diesen Momenten hat der Körper ohnehin schon alle Hände voll zu tun. Würdest du jetzt dein Kind baden, bekommt das Immunsystem einen weiteren Impuls von Außen: noch mehr Wärme. Bei Fieber könnte es nun an den Rand der Überlastung kommen und nicht weiter gegen eine Überhitzung des Organismus ankämpfen können.

Aber auch ohne Fieber raten viele eher davon ab, Babys zu baden, wenn sie gerade mitten in einer Erkältung stecken. Die kleinen Körper sind dann meist sehr matt und werden durch das Bad manchmal noch zusätzlich erschöpft. Auch die Temperaturregulation ist dann für sie noch schwieriger. Ist der Infekt aber gerade erst im Kommen bzw. bereits am Abklingen oder ist dein Baby einfach trotzdem munter, dann steht einem kurzen Planschen nichts im Wege.

Babys Baden: So machst du es richtig

Damit dein Kind keine negativen Erfahrungen mit dem feuchten Element sammelt, gilt es zunächst einiges zu beachten. Zum einen kühlen Babys viel schneller aus, als Erwachsene. Die Temperatur ist also ein Faktor, der ständig überprüft werden muss. Zum anderen ist auch das Schmerzempfinden unserer Kleinen ein anderes. Ist also das Wasser zu heiß, machen sie sich nicht sofort bemerkbar. Es drohen dann Verbrühungen der empfindlichen Haut. Und apropos: Da die Babyhaut noch sehr zart ist, braucht sie generell eine andere Pflege als unsere. Diese drei Punkte beeinflussen den Vorgang also entscheidend.

Die optimale Vorbereitung

Die Raumtemperatur darf in deinem Bad gern muckelig warm sein, wenn du dein Baby baden möchtest. Zwischen 23 und 25 °C ist genau richtig. Zugluft sollte zudem keine herrschen. Außerdem tust du deinem Kind einen großen Gefallen, wenn auch das Handtuch kuschelig angewärmt ist, es also vorher z.B. auf der Heizung lag. Und auch der Wickeltisch darf gern entsprechende Wohlfühltemperatur haben. Eine Wärmelampe hat sich hier für einige Babys als äußerst praktisch herausgestellt.

Leg dir außerdem alles zurecht was du brauchst: Waschlappen, Kleidung, Wickelzubehör, ggf. auch Spielsachen. Erst dann solltest du das Wasser einlassen. Achte auch hier auf die perfekte Temperatur: 37 °C. Kontrolliere das am besten streng mit einem Thermometer, denn unser Temperaturempfinden ist ein anderes. Was für uns angenehm ist, kann für die Kleinen bereits viel zu heiß sein. Der ideale Füllstand ist übrigens so hoch, dass das Baby maximal bis zu den Schultern unter Wasser ist. Je nach Bademöglichkeit bedeutet das eine Höhe von ½ oder auch ¾ .

Das richtige Baden

Gerade beim Erstkontakt mit Wasser musst du ausgesprochen umsichtig vorgehen. Dein Baby kennt dieses Element noch nicht, es ist zudem ein völlig neues Gefühl und auch die Geräusche sind anders. Wichtig ist darum, dass du deinem Kind Sicherheit, Halt und Geborgenheit schenkst. Als Erstes ist darum der korrekte Griff entscheidend. Dazu einen Arm unter den Schultern des Babys entlang führen und mit der Hand den Oberarm des Kindes umfassen. So liegt es gut gestützt auf deinem Arm. Die zweite Hand hält beim Hochheben und ins Wasser bringen den Po und kann später dann zum Waschen genutzt werden. Lass dir das am besten noch einmal von deiner Hebamme zeigen!

Achte darauf, dass das Baby zunächst mit den Füßen voran langsam ins Wasser eintaucht. Es sollte Kontakt zur Wannenwand haben, um Halt zu finden und auch der Po kann am besten aufsitzen. Das Freie Schweben ist für viele Kinder beim ersten Mal sonst sehr erschreckend. Lass dein Kind sich also langsam an seine neue Umgebung gewöhnen. Sprich und sing mit ihm in der Zeit. Das vermittelt Ruhe und ist vertraut.

Fühlt sich dein Baby wohl, kannst du mit dem eigentlichen Waschen beginnen. Nutze entweder deine Hand oder greife zu einem weichen Waschlappen. Wisch damit nach und nach über den Körper und widme dich vor allem den Hautfalten. Hier sammelt sich gern der Schmutz. Die Handinnenflächen, die Halsfalte, hinter den Ohren, zwischen den Zehen – das sind alles Stellen, die es jetzt sanft aber gründlich zu reinigen gilt. Bewege dich dann weiter hin zum Gesichtchen und erst zum Schluss Kopf und Haaren. Sonst würde das Baby zu stark auskühlen!

Nach dem Baden

Dein Kind ist quietschsauber? Dann sollte es auch aus der Wanne herausgeholt werden. Wickel es sofort in das warme Handtuch (am besten hat dieses eine Kapuze!) und nimm es dann auf den Arm. Manche Babys brauchen einen Moment, um die neuen Eindrücke zu sortieren und die Nähe zu dir wird ihnen dabei helfen.

Beginne dann sachte die Haut trocken zu tupfen, nicht zu reiben. Achte auch hier wieder auf die Hautfalten. Diese dürfen nicht feucht bleiben, da das zu wunden Stellen führen kann. Manche Kinder mögen es auch, geföhnt zu werden. Aber auch hier: Unbedingt auf maximal lauwarm stellen und ständig die eigene Hand dazwischen halten, damit es nicht zu heiß wird.

Im Anschluss daran geht das normale Wickel- und Anziehen-Prozedere vonstatten. Denn ein Eincremen braucht die ohnehin zarte Babyhaut noch nicht. Einzig, wenn dein Baby eine wunde Stelle hat oder vielleicht unter einem Ausschlag leidet, kannst du natürlich entsprechende Mittel nutzen. Ansonsten ist danach am besten Zeit zum Kuscheln, damit die Eindrücke auch alle verdaut werden können.

Ein Baby sitzt in einem orangenen Eimer mit Wasser

Foto: © dicson, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com

Zubehör für noch mehr Spaß beim Baby Baden

Es gibt verschiedene Utensilien, die das Baden zu einem noch größeren Spaß machen können – sowohl für dein Baby, als auch für dich. Denn gerade durch den speziellen Haltegriff kann ein Bad für den Erwachsenen auch auf Dauer etwas unbequem werden. Je älter dein Kind ist, desto mehr kann es das Wasser auch eigenständig erkunden. Wir wollen dir hier abschließend noch ein paar Ideen mit auf den Weg geben, womit du deine Badewanne noch kindgerechter ausstatten kannst.

Badegefäße für mehr Sicherheit und Komfort

Zunächst einmal sei gesagt: Es braucht kein spezielles Zubehör, um ein Baby zu baden. Selbst das Waschbecken oder ein größerer Eimer reichen im Prinzip aus. Allerdings haben einige Hilfsmittel durchaus ihre Vorteile. So ist etwa der Badeeimer für Babys ein wenig optimaler an die Körperstatur deines Neugeborenen angepasst, also etwas höher und enger, und verfügt über abgerundete Kanten. Babys können sich in diesen Gefäßen gut fixieren und fühlen sich meist recht sicher. Auch das Waschen der Kleinen ist dadurch recht gut möglich.

Alternativ dazu kannst du auch einen Badewannensitz nutzen. Dieser kommt in die normale Wanne und ist mal ein richtiger Sitz, mal eher eine Schale, in die du dein Kind legen kannst. Darin hat es viel Halt und du musst es nicht ständig fixieren, sondern hast beide Hände zum Waschen frei. So oder so ist es aber entscheidend, dass das Badegefäß deiner Wahl unbedingt kippsicher ist und es dir als Erwachsenen auch eine dauerhaft bequeme Position ermöglicht.

Badezusätze für mehr Pflege

Tatsächlich ist dieser Punkt mit Vorsicht zu genießen. Denn am Anfang braucht dein Baby eigentlich wirklich nur klares Wasser. Duftstoffe und Seifen sind viel zu reizend für die empfindliche Haut. Auf einen Badezusatz kannst du also getrost verzichten. Hat dein Kind wirklich ein wenig mit trockenen Hautbereichen zu tun, kannst du ein wenig Milch oder Öl ins Badewasser geben. Aber Achtung: Gerade beim Öl sollte dein Griff umso fester sein, denn die Haut wird schnell rutschig.

Ist dein Baby etwas älter, kannst du dann langsam milde Pflegeprodukte für Babys ergänzen, z.B. ein sanftes Shampoo ab dem Alter von etwa 6 Monaten. Achte hier unbedingt auf die Inhaltsstoffe. Die Liste sollte keine Parfüme, Weichmacher oder Konservierungsstoffe beinhalten. Kann dein Baby langsam sicher frei sitzen (meist um den 10. Monat herum), wird ein Schaumbad sicher ein großer Spaß sein!

Wovon du übrigens unbedingt die Finger lassen solltest, sind ätherische Öle. Es gibt zwar einige, die ungefährlich sind. Allerdings drohen bei vielen doch Vergiftungserscheinungen und Bewusstseinsstörungen. Dazu gehören u.a.:

  • Kampfer
  • Eukalyptus
  • Thymian
  • Pfefferminz
  • Terpentin
  • Fichten-, Kiefern- und Edeltannen
  • Latschenkiefer

Badespielzeug für viel Spaß

Spielzeug mit in die Wanne zu nehmen, ist tatsächlich keine schlechte Idee. Denn es bringt nicht nur Freude, sondern dient auch der Ablenkung. Denn nicht jedes Kind ist direkt begeistert von Wasser. Mit geeigneten Spielsachen kannst du diese Furcht spielerisch abbauen. Die einfachsten Formen sind schon für Babys im Alter von 4 Monaten geeignet. Je älter dein Kind wird, desto mehr Auswahl steht euch auch zur Verfügung. Gerade, wenn es dann alleine sitzen kann, beginnt der Spaß erst so richtig. Dennoch sollte dein Baby nie unbeaufsichtigt baden!

Achte bei der Wahl der Spielsachen zum einen darauf, dass sie gut verarbeitet und vor allem für Wasser geeignet sind. Kunststoff ist hier das geeignetste Material. Auch einige Textilien können prima in der Wanne eingesetzt werden genauso die Gummi. Nach der Verwendung sollten die Spielsachen immer gut gereinigt und auch getrocknet werden, damit hier nichts schimmelt oder sich Keime ansammeln. Immerhin erfahren gerade Kleinkinder noch immer viel durch den Mund.

Beliebte Badespielsachen sind z.B.:

  • schwimmende Tiere (z.B. der Klassiker Gummiente)
  • Badebücher
  • Wasserbälle
  • Badewannenfarben
  • Stapel-Becher mit Löchern im Boden
  • Spritztiere
  • figürliche Waschlappen, Fingerpuppen
  • wassertaugliche Kuscheltiere und Puppen

Wenn du noch mehr Anregung für Spielsachen und das Babys Baden suchst, dann schau auch gern bei uns im Online-Shop vorbei!

Weiterführende Links
www.leben-und-erziehen.de/…/babys-erstes-bad.html
www.kindergesundheit-info.de/…/baden/
www.netdoktor.at/…/das-baby-baden-5507666
www.elternkompass.de/…/badewannenspielzeug/
www.meinbaby123.de/…/erkaeltungsbad-baby/