Bunte Blätter und frischer Wind stimmen uns jedes Jahr auf den Herbst ein. Diese Jahreszeit ist vor allem bei leidenschaftlichen Drachensteigern heiß begehrt. Dabei kennt der bunte Freizeitspaß keine Altersbeschränkung. Jung und Alt faszinieren sich gleichermaßen für die farbenfrohen Exemplare. Obwohl die Flugkünste auf den ersten Blick einfach aussehen, sollten die verschiedenen Modelle von Drachen genauer betrachtet werden.

Welche Arten von Drachen gibt es?

Die Vielfalt an Drachen scheint beinahe grenzenlos zu sein. Betrachtest du den Aufbau einiger Drachen hingegen genauer, lassen sich im Hinblick auf deren Steuerung folgende drei Arten unterscheiden:

Einleiner-Drachen

Bei diesen Modellen gelingt die Steuerung mit nur einer einzigen Drachenschnur. Einleiner-Drachen eignen sich aufgrund ihrer Einfachheit als Einstiegsdrachen. So lernst du den Umgang mit der Windströmung und das Steuerungsverhalten gegen den Wind kennen.

Lenkdrachen

Im Vergleich zu Einleiner-Drachen ist diese Drachenart etwas komplexer in ihrer Handhabung und ist daher bestens für Fortgeschrittene geeignet. Lenkdrachen sind als Zwei-, Drei-, und Vierleiner erhältlich. Am weitesten verbreitet sind Zweileiner. Dreileiner Lenkdrachen gelten als Exoten. Da Vierleiner-Modelle sogar dafür konzipiert sind, um rückwärts zu fliegen, eignen sich diese ausschließlich für erfahrene Drachensteiger. Die Konstruktion kann sich modellabhängig unterscheiden. In der einfachsten Ausführung bestehen Lenkdrachen aus einem Stoffsegel, das auf einem Plastik- oder Holzgestänge befestigt ist. Durch die Drachenschnur sind Pilot und Drache miteinander verbunden. Lenkdrachen sind extrem wendige Freizeitsportgeräte,, die mit Leichtigkeit ein rasantes Tempo entwickeln können.

Kampfdrachen

Der Kampfdrache, oder auch Rokkaku genannt, findet seinen Ursprung in Japan bereits im 17. Jahrhundert. Charakteristisch ist seine sechseckige Form sowie der einfache Aufbau. Ein gerader Längsstab bildet das Gerüst des Drachens. Der gebogene Querstab verleiht diesem im oberen und unteren Drittel seine typische Form. Traditionell sind Kampfdrachen aus Bambus gefertigt. Moderne Varianten setzen hingegen auf Kohlefaser. Die Drachenleinen sind maximal an sieben Punkten des Gerüsts befestigt, enden aber letztendlich immer als eine Einzellinie. Somit erfolgt die Steuerung des Drachens immer nur über eine Leine. Je nach Modell ist die Steuerung alleine oder nur als ganze Mannschaft möglich. Neben dem hobbymäßigen Drachensteigen werden mit Kampfdrachen auch Wettkämpfe ausgetragen. Zudem lässt sich diese Drachenart dank ihrer hohen Zugkraft als Standdrache nutzen oder mit einer Kamera ausgestattet durch die Lüfte bewegen.

Worauf ist beim Drachensteigen zu achten und warum sind Hochspannungsleitungen so gefährlich?

Wie in meinem Beitrag „Spaß für Groß und Klein – ein Drache, der muss sein“ bereits erwähnt, liegt die optimale Windstärke, um einen Drachen erfolgreich steigen zu lassen zwischen 2 bis 6 Bft. Leichte Modelle benötigen nur wenig Windauftrieb, während schwerere Exemplare eine stärkere Auftriebskraft voraussetzen. Aus Sicherheitsgründen ist bei einem aufkommendem Unwetter der Nachhauseweg anzutreten. Bevor du mit dem Drachensteigen beginnen kannst, solltest du deinen Standort auf die gesetzlichen Bestimmungen überprüfen. In der Nähe von Autobahnen, parkenden Autos und Flugplätzen ist das Drachensteigen strengstens untersagt. Als lebensgefährlich erweisen sich außerdem Hochspannungsleitungen. Sollte sich deine Drachenschnur versehentlich in einer Stromleitung verfangen, solltest du keinesfalls versuchen, diese eigenhändig zu befreien. Lasse deinen Drachen in einem solchen Fall sofort los und setze dich mit dem zuständigen Energieunternehmen in Verbindung. Um die Flughöhe optimal kontrollieren zu können, sollte deine Drachenschnur maximal 100 Meter lang sein.

Welcher Drache ist für dein Kind der richtige?

Damit sich Kinder für eine Sache begeistern, sind schnelle Erfolgserlebnisse von entscheidender Bedeutung. Wie bereits erwähnt, sind vor allem Einleiner als Einstiegsmodelle geeignet. Diese lassen sich nicht lenken, wodurch der Umgang bereits kleinen Kindern ab drei Jahren gelingt. Um Kindern die Handhabung zu erleichtern, sollte der erste Drache aus einem leichten Material bestehen. Kleine Fransen oder eine zusätzliche Verlängerung helfen dabei, im Wind einen besseren Halt zu gewinnen. Für etwas ältere Kinder, die bereits über reichlich Erfahrung im Drachensteigen vorweisen können, ist unter Umständen der Kauf eines Lenkdrachens sinnvoll. Der erste Lenkdrachen sollte sich durch ruhige Flugeigenschaften mit wenig Zug auszeichnen sowie aus einem robusten Material bestehen.